Das Business ist international geworden. Auch wenn Englisch die anerkannte Weltsprache ist, so reicht es nicht aus, Werbung allein auf Englisch zu betreiben und auch nur in der Weltsprache zu kommunizieren.
Menschen möchten am liebsten in ihrer Muttersprache angesprochen werden. Kundengewinnung ist eine sensible Angelegenheit, die einer direkten Zielgruppenansprache in der jeweiligen Landessprache bedarf. Auch deutsche mittelständische Unternehmer arbeiten zunehmend international. Dafür ist ein öffentlichkeitswirksamer Unternehmensauftritt grundlegend.
Betreibt ein Unternehmen Handel mit Menschen in Europa, dann steht er schon vor der großen Aufgabe, viele unterschiedliche Nationalitäten und auch kleine Volksgruppen anzusprechen. Ein Unternehmer sollte die Unterschiede in Sprache, Kultur und Umgangsformen sehr genau beachten. Ohne mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit ist Kommunikation im Business unmöglich.
Muttersprachler achten auf zielgruppengerechte Ansprache
Ein Unternehmen, das erfolgreich in verschiedenen Ländern und Kulturen agieren will, sollte auf Augenhöhe mit den Menschen in den Ländern kommunizieren. Sprachliche Qualität ist Grundvoraussetzung, um bei Zielgruppen anerkannt zu werden. Fehlpässe können dagegen schnell zum Bumerang werden und ein gutes Geschäft platzen lassen. Allein die Umgangssprache bietet viele Möglichkeiten, in Fettnäpfchen zu treten. Wer hier nicht mit hoher Kompetenz kommuniziert, macht sich leicht lächerlich bei potenziellen Kunden.
Geflügelte Worte und umgangssprachliche Wendungen prüft am besten ein Muttersprachler auf ihre Richtigkeit. Muttersprachler helfen, Dinge so auszudrücken, dass sie auch so ankommen wie es vom Unternehmen gewünscht ist. Kommunikation braucht Experten. Denn nichts ist sinnloser als eine Kampagne, die im Land nicht verstanden wird oder die an den Bedürfnissen der Zielgruppen vorbeigeht.
Lokalisierung erfordert sprachliches Fingerspitzengefühl
Auch die Anpassung von Webseiten bedarf hoher sprachlicher Sensibilität. Wort-für-Wort-Übersetzungen sind gefährlich. Die Ergebnisse sind vielfach lustige Texte. Eine holprige Ansprache bietet keinen Lesefluss. Wenn dann noch eine hohe Fehlerquote, beispielsweise im Satzbau, enthalten ist, dann macht es keinen guten Eindruck. Kunden, die holprige Webseitentexte lesen, werden womöglich direkt wieder abspringen und ein anderes Unternehmen wählen.
Beispiele lassen sich zuhauf bei Gebrauchsanweisungen für technische Geräte aus Fernost finden. Sie tragen immer wieder zur allgemeinen Belustigung bei, und das ist im Business kontraproduktiv. Die Lokalisierung einer Webseite ist daher genau wie die Lokalisierung einer Kampagne mit Finger-spitzengefühl vorzunehmen. Hierfür sollten Ressourcen eingeplant werden. Muttersprachler sollten die Texte überarbeiten und die Aussagen der Seiten auf Schlüssigkeit prüfen. So kann sichergestellt werden, dass eine deutsche Webseite in anderen Ländern die Aussagekraft bekommt, die sie bereits im Heimatland hat.
Allein mit Sorgfalt und Sprachgefühl ist das zu schaffen. Auch die Unternehmenskultur spielt bei der Lokalisierungsstrategie eine bedeutende Rolle. Die Unternehmensphilosophie deutlich in andere Sprachen zu übertragen, das erfordert viel Know-how im Umgang mit Sprache.
Eigene Landes-Versionen von Webseiten schaffen
Die Webseite ist häufig die erste Anlaufstelle für Interessenten und Kunden, wenn es um Neuigkeiten und Produktinformationen geht. Für jedes Land sollte eine eigenen Version der Webseite vorliegen, um den Bedürfnissen der Zielgruppen gerecht zu werden. Eine Webseite also auf mehrere Sprachen umzustellen, das ist die Devise. Die Ausgangswebseite sollte ebenso die Gewohnheiten anderer Kulturen berücksichtigen.
Bilder und Symbole werden nämlich nicht in jeder Kultur gleich aufgenommen. Ein grüner Hut beispielsweise hat in China keine gute Bedeutung. Er ziert einen gehörnten Ehemann, während in Europa ein Hut, ganz gleich welcher Farbgebung, einen beliebten Sonnen- oder Windschutz darstellt. Das hat selbst Disneyland in Hongkong nicht berücksichtigt und Goofy dort mit einem grünen Hut bedeckt.
Suchmaschinenoptimierung – ein Pfeiler der Kundengewinnung
Auch für die Suchmaschinenoptimierung gilt: Zielgruppenrecherche und sprachliches Know-how sollten hier Hand in Hand gehen. Die Nutzergewohnheiten zählen. Denn im Internet sind Suchmaschinen Kataloge, über die User Inhalte suchen. Webangebote, die nicht in den Suchmaschinenergebnislisten auftauchen, existieren quasi nicht.
Der Betreiber kann auch kaum auf Neukunden hoffen. Dabei sind die Suchbegriffe sensibel auszuwählen. Es ist wichtig zu wissen, wie die User suchen und welche Suchbegriffe sie in die Suchschlitze von Suchmaschinen eingeben. Häufig sind es auch Suchwortkombinationen, die Muttersprachler am besten kennen und formulieren können. Hier ist eine Recherche zu erfolgsversprechenden Suchbegriffen angebracht. Die Zielgruppen sind zu analysieren und ihre Suchgewohnheiten zu ermitteln. So fällt es leichter, die optimalen Suchwörter zu finden. Denn viel Erfolgspotenzial hängt vom Ranking bei Suchmaschinen ab.
Sorgfältig Metatexte formulieren
Wer mit seinen Suchbegriffen bei Google & Co. weit oben in den Ergebnislisten erscheint, der hat gute Chancen neue Interessenten und Kunden zu gewinnen. Diese Chance sollte niemand vertun. Dafür ist die Suchmaschinenoptimierung ein viel zu mächtiges Instrument. Die Suchbegriffe sollten nach ihrer Ermittlung auf jeden Fall in die Metaebenen der Webseiten fließen. Auch hier ist wieder sprachliches Gefühl gefragt. Denn Seitenbeschreibungen und Titel sind zu formulieren. Gerade die Titel zu den einzelnen Seiten können ausschlaggebend bei der Kundengewinnung sein. Und auch die Suchmaschine Google ermittelt anhand der Metatexte die Relevanz von Webangeboten. Inhalt ist König, die Sprache entscheidet. Umso wichtiger ist der richtige Umgang mit ihr.
Über den Autor: Christian Arno ist Gründer und Geschäftsführer von Lingo24 . Folge Christian auf Twitter unter @l24de
Vielen Dank für diesen überaus interessanten und aufschlussreichen Gastartikel, Christian.
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